Windkraftpionier Benik angeklagt

Geschäftsführer der Energieteam AG steht unter Untreueverdacht
VON ANDREA FRÜHAUF UND HUBERTUS GÄRTNER

Paderborn. Der durch seine internationalen geschäftlichen Aktivitäten bekannte Windkraftpionier und Unternehmer Günter Benik (55) aus Lichtenau im Kreis Paderborn sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft hat gegen ihn Anklage wegen Untreue erhoben.

Laut Anklage soll Benik Einspeiseerlöse in Höhe von 500.000 Euro, die eigentlich zwei Windparks zustanden, in der Zeit von September 2007 bis Februar 2008 "aus eigennützigen Gründen" auf ein Geschäftskonto seiner Firma EWO Energietechnologie GmbH überwiesen haben. Durch die strafrechtlich relevanten Transaktionen seien ein Windpark in Blomberg sowie einer in Keppeln am Niederrhein in erhebliche Liquiditätsprobleme geraten.

Die beiden Windparkbetreiberfirmen, in denen Benik jeweils als vertretungsberechtigter Geschäftsführer der Komplementärgesellschaften agierte, hätten deswegen "in der konkreten Gefahr einer Insolvenz" gestanden, sagte Oberstaatsanwalt Horst Rürup. Seine Behörde habe bei ihren Ermittlungen, die bereits im Oktober vergangenen Jahres eingeleitet wurden, auch Erkenntnisse aus Zivilverfahren mit einbezogen. Wie berichtet, hatten bereits einige Zivilgerichte Benik zur Zahlung hoher Summen verurteilt.

Benik war am Freitag nicht erreichbar. Sein Sprecher, Matthias Hack, betonte, es "sei noch nicht erwiesen, ob ein Schaden entstanden ist". Außerdem müsse erst entschieden werden, ob die Anklage zur Hauptverhandlung zugelassen werde. Laut Staatsanwaltschaft hat Benik die 500.000 Euro zurückgezahlt. Das spiele für eine Strafbarkeit der Untreue aber keine Rolle.
Benik droht weiteres Unheil
Benik droht nach Informationen der Neuen Westfälischen noch weiteres Unheil. Auch der Windpark Wohlbedacht in Bad Wünnenberg hat gegen Benik und dessen Unternehmen EWO mehrere Zivilklagen in sechsstelliger Höhe eingereicht, wie Wohlbedacht-Geschäftsführer Johannes Lackmann auf Anfrage bestätigte.

Nachdem erst vor wenigen Tagen Vereinsvizepräsident Peter Evers im Zuge einer strafrechtlichen Affäre zurückgetreten ist, dürfte man beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07 die Anklage gegen Benik aus Imagegründen mit Sorge betrachten. Denn die schweizerische Energieteam AG, eine Holdinggesellschaft, unter deren Dach Benik offenbar seine vielfältigen Aktivitäten bündelt und wo er auch Geschäftsführer ist, war erst im Juni als Sponsor und neuer Stadion-Namensgeber in Paderborn präsentiert worden. Die Energieteam AG übernahm dabei die Rolle der insolventen Delbrücker Paragon AG. SC-Präsident Wilfried Finke war für eine Stellungnahme am Freitag nicht erreichbar.

Laut Handelsregister des Kantons Zug haben sich in der Energieteam AG, die mit einem Aktienkapital von 105.000 Schweizer Franken ausgestattet ist, in den letzten Monaten einige personelle Änderungen ergeben. Als Direktorin fungiert jetzt eine Deutsche, die offenbar in einer ganz anderen Branche aktiv ist und in Zug eine Sprachschule für Firmen betreibt.

http://www.nw-news.de/owl/3285554_Paderborn_Guenter_Benik_Anklage_Untreueverdacht.html

in Bezug auf: PADERBORN: Windkraftpionier Benik angeklagt | Neue Westfälische - Neue Westfälische - OWL (auf Google Sidewiki anzeigen)

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